606
Kilometer
6'758
Höhenmeter
998m
Höchster Punkt
40h
ACP-Zeitlimit
19%
Gravel
| BÄRN TO SURVIVE |
Bern, Freitagabend, 20:00 Uhr. Während die Stadt in Aperol und Afterwork badet, treffen sich in der Orangerie Elfenau jene, die auf gesellschaftliche Akzeptanz keinen Wert legen. Ihre Mission: 606 Kilometer Selbstgespräch mit 6'758 Höhenmetern, 19 Prozent Gravel und 0 Prozent Vernunft. Ein fairer Deal, sagen sie. Eine Vorqualifikation zu Paris–Brest–Paris sagen die Mutigen. Eine kollektive Sinnkrise mit Startpaket sagt der Rest. Willkommen beim BRM 600 BÄRN TO SURVIVE. Dem Punkt, an dem Motivation und Masochismus dasselbe Trikot tragen. Die Strecke? Eine höfische Parade des Leidens. Du rollst aus Bern hinaus, die Beine noch frisch, das Lächeln noch echt. Wattenwil, Riggisberg, Space Eye Observatorium. Dort, wo man den Himmel betrachtet, nur um festzustellen, dass man selber gerade durch die Hölle fährt.
Schloss Schwarzenburg (CP-1), der erste Checkpoint, wartet wie eine mittelalterliche Beichte: Du kommst hin, beichtest Dein Leid, machst Dein Selfie und fährst weiter. Es ist erstaunlich, was man alles bereut, wenn man 70 Kilometer in den Beinen hat. Dann verlierst Du Höhenmeter, aber es wird nicht freundlicher. Laupen, Frauenkappelen, Murten, Avenches: eine Tour de Fromage mit Seitenhieben aus Kopfsteinpflaster. Schloss Lucens (CP-2) empfängt Dich mit dem Charme einer Feudalherrschaft, die Velofahrer als Untertanen betrachtet. Der Taliban unter den Randonneuren nickt zufrieden: fair verteilt, das Elend bzw. Höhenmeter und Kilometer halten sich in Balance wie Wein und Wasser beim Abendmahl.
Estavayer-le-Lac, Mont Vuilly, Schloss Erlach (CP-3): das Seeland glitzert, aber Du glänzt nur noch von innen. Bei Täuffelen riecht es nach See und Zweifel, in Büren an der Aare nach verbrannter Bremsflanke. Schloss Aarwangen (CP-4) erscheint am Horizont wie eine Fata Morgana mit Türmen. Ein Ort, an dem früher Burgen erobert wurden. Heute eroberst Du höchstens noch einen halben Müsliriegel. Im Emmental wird es grün, freundlich und völlig sinnlos. Schloss Trachselwald (CP-5) thront über den Hügeln wie ein Denkmal an alle, die dachten, 400 Kilometer seien genug. Von hier an wird es ernst. Thun glitzert wie ein Postkartenmotiv für Masochisten. Schloss Oberhofen (CP-6) schaut Dir tief in die Seele und fragt leise: "Warum tust Du das?" und Du hast keine Antwort, also fährst Du weiter.
Am Brienzersee flackern die Stirnlampen, in Oberried riecht es nach Holz, Müdigkeit und metaphysischer Erleuchtung. Burgruine Resti (CP-7) markiert den Punkt, an dem Du entweder aufgibst oder unsterblich wirst, wobei beides gleich aussieht. Giessbachfälle, Iseltwald, Interlaken: Naturporno mit Puls 140. Und irgendwo zwischen Leissigen und Schloss Wimmis (CP-8) erkennst Du es: das Licht am Ende des Tunnels. Es ist keine Einbildung. Es ist Bern.
Zurück in der Orangerie Elfenau riecht es nach Kaffee, Tränen und leichtem Sieg. Du bist 606 Kilometer älter, aber kein bisschen klüger. Der Taliban unter den Randonneuren nickt zufrieden. Der AUDACHS grinst und sagt nichts. Er weiss, dass du nächstes Jahr wiederkommst. Denn wer einmal überlebt hat, will wissen, ob es wieder klappt. |
| BREVETSKALA: | |
| Tribut: | |
| Start/Ziel: |
Elfenauweg 94 CH-3006 Bern SCHWEIZ |
| Datum: |
05.06.2026 (Fr) |
| Startzeit: |
20:00 Uhr |
| Pässe: | - |
| Reifen: |
|
CP-0 START/ZIEL: ORANGERIE ELFENAU, BERN
Ein Ort, der so kultiviert klingt, dass Du beim Eintreten automatisch leiser atmest. Zwischen gepflegtem Rasen, singenden Amseln und dem Duft von Espresso beginnt Dein Abenteuer oder, wie man in Bern sagt, "es längi, aber schön" (aka "es dauert lange, aber es ist schön").
Hier trifft höfische Eleganz auf sportliche Selbstüberschätzung. Du startest frisch, motiviert, vielleicht sogar leicht parfümiert. In wenigen Stunden wirst Du aussehen, als hätte Dich jemand durch ein Fondue gezogen. Aber keine Sorge, die Küchenfee hat Frühstück und Trost vorbereitet. Wenn Du zurückkehrst, bist Du kein anderer Mensch. Nur einer, der jetzt weiss, dass man in der Elfenau nicht nur spazieren kann. Hier beginnt und endet der Wahnsinn mit Stil, Cappuccino und Charakterprüfung.
CP-1 SCHLOSS SCHWARZENBURG
Majestätisch, erhaben und so still, dass Du fast das Fluchen der Randonneure im Kopf hörst. Früher wohnten hier Adlige, heute kommen Gestalten in Lycra vorbei, die aussehen, als hätten sie gerade
ihr Pferd verloren. Der Taliban der Randonneure nickt zufrieden: Der Gravelanteil war angemessen, der Puls zu hoch, die Hoffnung zu früh. Wer hier ankommt, darf sich kurz wie ein Ritter fühlen:
nur ohne Burg, ohne Ruhm und ohne saubere Unterhose.
CP-2 SCHLOSS LUCENS
Bienvenue à Lucens. Das Schloss thront über dem Dorf wie ein Denkmal für Menschen, die keine Pausen mögen. Früher bzw. von 1536 bis 1798 residierten hier Berner Edelleute, heute rollst Du
keuchend den Hügel hoch und hoffst, dass wenigstens jemand Kaffee hat. 177 Kilometer. Der Punkt, an dem Du merkst: Der Hinweg war kein Aufwärmen, das war der erste Akt einer griechischen
Tragödie. Der Taliban der Randonneure nickt wieder zufrieden. Fairer Anstieg, ehrlicher Schmerz, kein Mitleid.
Der AUDACHS kaut irgendwas und murmelt: "Ab jetzt wird es interessant."
CP-3 SCHLOSS ERLACH
Schloss Erlach oder wie man hier sagt: der letzte Hauch von Zivilisation, bevor die geistige Stabilität endgültig das Schloss verlässt. Hoch über dem Bielersee thronend, blickt es hinab auf Dich,
den verschwitzten Ritter ohne Ross, aber mit Rahmentaschen. 264 Kilometer. Du bist offiziell in der Phase, in der Du fremde Stimmen hörst und anfängst, mit Deinem Vorderrad zu diskutieren. Das
Schloss wirkt tröstlich bis Du merkst, dass der Weg dorthin aussieht, als hätte ihn jemand mit Sadismus und Komoot gleichzeitig entworfen. Der Taliban der Randonneure ist begeistert. "Weniger
Asphalt, mehr Demut", murmelt er und stempelt mit fast religiösem Ernst.
Der AUDACHS grinst und meint trocken: "Wenn es einfach wär, wär es ja Triathlon."
CP-4 SCHLOSS AARWANGEN
Ehrwürdig, alt, leicht bedrohlich. Der perfekte Ort für den Moment, an dem Du realisierst: Das ist kein Brevet, das ist ein Charaktertest. Früher herrschten hier Grafen über Land und Leute. Heute herrscht hauptsächlich Erschöpfung. 363 Kilometer. Dein Blick leer, Dein Puls hoch, Dein IQ einstellig. Das Schloss schaut Dich an wie ein Lehrer, der weiss, dass Du die Hausaufgaben nicht gemacht hast. Die Beine wollen nicht mehr, der Kopf diskutiert noch, und Dein Magen verlangt seit Stunden nach irgendetwas, das nicht aus Riegelmasse besteht. Der Taliban der Randonneure notiert nüchtern: "Zustand kritisch, Haltung vorbildlich." Der AUDACHS schaut auf Deine Salzränder und sagt: "Wenn Du hier bist, bist Du entweder stark oder zu stolz zum Umkehren."
CP-5 SCHLOSS TRACHSELWALD
Der Moment, in dem Du aufhörst, ans Ziel zu denken und einfach nur hoffst, dass die Bremsen noch gehen. Hier, im Herzen des Emmentals, trifft Geschichte auf Geografie und beide lachen Dich aus. 411 Kilometer. Die Beine fühlen sich an wie Denkmäler, die Lunge klingt nach Blasebalg und irgendwo zwischen Selbstmitleid und Stolz flüsterst Du: "Ich hab dafür bezahlt." Das Schloss steht still und erhaben, als wollte es sagen: "Helden sehen anders aus." Der Taliban der Randonneure nickt ehrfürchtig. "Das ist kein Checkpoint, das ist eine Läuterung." Der AUDACHS zieht eine Augenbraue hoch, mustert Dein Gesicht und meint: "Ab hier wird es schön. Also objektiv nicht, aber im Kopf schon."
CP-6 SCHLOSS OBERHOFEN
Der Ort, an dem selbst gestandene Randonneure kurz darüber nachdenken, einfach am See zu bleiben und Touristen zu werden. Das Schloss liegt da wie gemalt, der Thunersee glitzert, die Alpen posieren im Hintergrund und Du siehst aus, als hätte Dich gerade ein Schaf geboxt. 460 Kilometer. Das Lächeln ist verschwunden, der Blick leer, aber der Wille lebt. Hier, wo andere Selfies machen, suchst Du Steckdosen. Der Körper schreit, der Geist philosophiert und Dein Hinterteil schreibt ein Manifest gegen die Menschheit. Der Taliban der Randonneure flüstert andächtig: "Schmerz ist temporär, Ruhm ist ... auch temporär." Der AUDACHS lehnt sich ans Geländer, schaut auf den See und sagt: "Wunderschön, oder? Schade, dass Du es nicht mehr siehst."
CP-7 BURGRUINE RESTI
Zwischen Brienzersee und Meiringen thronen die alten Mauern wie ein Mahnmal für alle, die dachten, sie seien schon am Tiefpunkt. Willkommen im Endstadium der Erleuchtung: körperlich ruiniert, seelisch erhöht, mental irgendwo zwischen Käsefondue und Nirwana. 510 Kilometer. Du bist offiziell in der Phase, in der Du aufsteigst, aber keiner weiss wohin. Die Beine laufen im Autopilot, der Kopf ist leer, und Dein Tacho wirkt wie ein Lügendetektor. Das Schloss ist längst eine Ruine ... genau wie Du, und das verbindet. Der Taliban der Randonneure vermerkt nüchtern: "Ab hier trennt sich der Mensch vom Rest." Der AUDACHS schnaubt, schaut Dich an und sagt: "Burgruine Resti? Klingt nach Dir, tapferer Reiter."
CP-8 SCHLOSS WIMMIS
Der letzte Wächter vor der Heimkehr. Ein Ort, der aussieht, als hätte jemand Postkartenmotive und Psychotests miteinander vermischt. Hier, am Tor zum Berner Oberland, treffen Schönheit und völlige Erschöpfung frontal aufeinander. 564 Kilometer. Du funktionierst nur noch aus Gewohnheit, Deine Pedalen drehen sich wie von Geisterhand und Dein Gehirn ist längst auf Energiesparmodus. Das Schloss thront würdevoll über Dir, während Du unten aussiehst wie ein schlecht gelaunter Hobbit nach der Alpenquerung. Der Taliban der Randonneure nickt zufrieden: "Wimmis, der Name klingt schon nach Schmerzmittel." Der AUDACHS steht daneben, kaut seelenruhig auf einem Riegel und meint trocken: "Ab hier ist es nur noch Heimweg. Also theoretisch."
| FREITAG | |
| 18:00 Uhr |
Öffnung Start-/Zielgelände in BERN |
| 18:00-20:00 Uhr |
Technische Abnahme & CHECK-IN |
| 18:00-20:00 Uhr |
PASTAPARTY (separate Anmeldung) |
| 20:00 Uhr | START |
| SAMSTAG | |
| ab 20:00 Uhr | Essen & Dessert à discretion Küchenfee |
| SONNTAG | |
| 12:00 Uhr |
Spätmöglichste ZIELEINFAHRT (max. 40 h) |
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STRONGER. FASTER. BRAVER. AUDAX. |
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REIFEN |
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| SCHUHE |
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BREVET
FUNKTIONSWEISE |
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VELO- FAHRTÜCHTIGKEIT |
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ÜBERNACHTUNG und PARKPLÄTZE |
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| WETTER |
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| VELOTRANSPORT | |

Informationen bezüglich:
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CHRISTIAN FRÜH - DER TALIBAN DER RANDONNEURE
Mit Christian haben wir einen Berner an Bord, der ab und zu auch den gemütlichen "Öpfelchüechli mit Vanillesauce" Berner spielt. Andererseits kann er sich im fast gleichen Atemzug freiwillig ein 400-km-GPX-File zum Frühstück reinziehen. Trocken. Ohne Butter. Seiner gemütlichen Art verdanken wir es, dass er keine rücksichtslose Route mit Liebe für steile Rampen komponiert hat. Es gibt also keine vergifteten Törtchen mit Zuckerguss, sondern ein fairer randonneurischer Charaktertest mit Aussicht und Glanz. Danke Chrigu, ohne Dich wäre es einfach nur ein schöner Tag auf dem Velo. So aber ... wird es unvergesslich. Ob man will oder nicht.

"Wer unterwegs lacht, hat noch Reserven."
-- Der Taliban der Randonneure
"Weil Bern nie richtig schwarz trägt, aber innerlich schon."
--- Der Fürst der Finsternis