Ultra Endurance | Brevets | Ultradistanz

Gravel Randonnée

stronger. faster. braver. staubiger.


210

Kilometer

2'572

Höhenmeter

983m

Höchster Punkt

13.5h

Zeitlimit

25%

Gravel


DONAUKINDER

Mitte April versammeln sich wieder jene Gestalten, die entweder elegant beim parallel stattfindenden BRM 200 ANGEL RIDE BODENSEE himmlischen Asphalt unter die Reifen nehmen oder diejenigen, welche morgens lieber im Donau-Morgennebel auf Gravelstaub treffen. Das BRM 200 DONAUKINDER ist der sanfte, grosse Bruder des BRM 200 ANGEL RIDE BODENSEE: eine Brevetkonzeption, die auf Idylle, verkehrsberuhigte Wege, sanfte Anstiege und viel Meditation ausgelegt ist. Ein stilles Erwachen in die neue Saison. Hier wird nicht gelitten, hier wird gerollt, geatmet und gestaunt. Ein Tag, an dem selbst das Edelcarbonpferdchen leiser klingt.

 

Beide Gruppen (fr)essen jedenfalls so viele Gipfeli zum Frühstück, dass jede Bäckerei im Umkreis zittert. Die Sonne traut sich kaum raus, der Kaffee ist gerade so stark wie der Glaube daran, dass das heute eine gute Idee war. Start ist im beschaulichen Dörfchen Buch SH, dem schönsten Hintertürchen der Welt. Hier entstehen Routen, die aussehen, als hätte ein halb betrunkener Kartograph mit einem Glas Rotwein, einem Augenzwinkern und einem leichten Groll gegen die Menschheit Linien über die Landkarte gezogen. Zu Beginn herrscht noch heitere Wochenendstimmung. Niemand weiss, was kommt. Alle tun so, als wäre es ein netter Wochenendausflug. "Ach, Donaukinder, das klingt doch gemütlich." Und das ist es auch.

 

Beuron ist der erste Checkpoint. Ein Ort, an dem Moos, Mönche und Donauufer eine herrlich ruhige Kulisse bilden. Wer hier kurz innehält, versteht, warum dieser Fluss so viele Geschichten trägt. Die junge Donau begleitet Dich weiter in Richtung Mühlheim, so sanft, als wolle sie sagen: "Vertrau mir ..." Spoiler: Du wirst es lieben. Der anschliessende Anstieg bei Nendingen zieht sich langsam, ohne Verkehr und giftige Rampen. Die Steigung nagt für einmal nicht an Deinen Beinen, während die Landschaft immer schöner wird. Für einmal eben nicht typisch AUDAX im Sinne von: Zeig den Leuten etwas Hübsches, währenddem Du sie langsam zerlegst. Oben am Dreifaltigkeitsberg, dem höchsten Punkt und zweiten Checkpoint, darfst Du Dich kurz wie Jan Ullrich 1997 fühlen ... minus Doping, TV-Kameras, Finishergirls und gelbem Trikot. Trotzdem: Der Mann bleibt eine Legende der Strasse. Der Blick ist eine Bühne mit Weitblick. Die gewitzten unter Euch, lassen sich beim sensationell guten Griechen liebevoll zubereitete Kalorien servieren und zwar so, als hätten sie ein Rennen gewonnen. Die Abfahrt nach Spaichingen ist schnell, asphaltig und kurz genau das, was Instagram verspricht, bevor Dich der heilklimatische Kurort Bad Dürrheim freudig begrüsst.

 

Dort wartet das Feuilleton des Brevets bzw. der kultivierte Teil des Leidens. Die Geniesser unter Euch biegen ab 16:00 Uhr nämlich ins Jan Ullrich Museum ab. Hier riecht man Velosport pur: Schweiss, Skandale und Karriereknicke. Danach rollt es sich meditativ Richtung Donauquellstadt Donaueschingen. Meditativ im besten Sinn: der Kopf wird ruhig, der Blick weit. Die Donauquelle markiert den nächsten Checkpoint. Für manche ist es ein spiritueller Ort. Für andere der Moment, an dem die Existenzkrise leise anklopft. Zum Schluss wartet noch der eindrückliche Hegaublick. Der Name klingt nach Picknick und genau so fährt er sich: langgezogen, freundlich, mit Panorama als Belohnung. Hier muss niemand heldenhaft leiden. Ausser vielleicht, wenn das letzte Stück Kuchen schon weg ist.

 

Zurück in Buch wartet kein Zielbogen und keine Fanfare. Kein Jan Ullrich mit Blumenstrauss. Nur eine Homologation, vielleicht ein Bier und dieses leise: "Ja, das war gut." Das Donaukind ist kein Event für Klickzahlen oder Influencerposen. Es ist echtes, ruhiges Fahren: Teilweise Traktorspuren statt Asphaltband, Waldduft statt Parfum, knirschender Schotter und dieses wortlose Nicken, wenn sich zwei Randonneure auf dem Feldweg begegnen. Wer hier mitfährt, sucht keinen Applaus sondern Beute für den Stammtisch. Geschichten, die man nicht googeln kann. Und irgendwo in der Erzabtei St. Martin in Beuron nickt ein Mönch wissend um Deine Taten, während in Buch SH der AUDACHS satt und zufrieden knurrt. 

BREVETSKALA:

5.5 Gemütliche Kaffeefahrt (HEAVEN)

Tribut:

ca. 5251 kcal

Start/Ziel:

Turnhalle

Dorfstrasse 42

CH-8263 Buch SH

SCHWEIZ

47.717055, 8.779286

Datum:

05.04.2025 (Sa)

Startzeit:

07:15 Uhr

Pässe:
Reifen: 35 mm empfohlen

Checkpoints

Programm

ÜBERLEBENSWEISHEITEN

Downloads

guilty one

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CP-0 START UND ZIEL: BUCH SH

Buch SH, das grüne Idyll. Es liegt im Norden der Schweiz bzw. im Hegau zwischen Singen, Stein am Rhein und Schaffhausen. Genau hier polieren die roten Teufel in der Regel ihre Hörner und hecken ihre Teufeleien aus. Dieses pittoreske Örtchen ist mehr als nur ein malerischer Punkt auf der Landkarte, es ist der Nabel der Schweizer Randonneurszene. Hier, zwischen mittelalterlichen Festungen und einer lieblich ruhigen Kulisse, riecht die Luft nach Abenteuer und die Pfade flüstern Geschichten von den wilden MTB-Marathon-Weltmeisterschaften von 2017.

 

Und wer hier wieder ankommt, hat es nicht einfach geschafft, er hat dem inneren Schweinehund die Kette umgelegt und ihn zig Stunden Gassi geführt.

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CP-1 BEURON (D)

Willkommen im Bilderbuch-Donautal: senkrechte Felsen wie Orgelpfeifen, unten ein Fluss so fromm, dass er noch flüstert. Links das Kloster Beuron ... hier geloben wir kurz Demut: leise rollen, keine Bremssolo-Konzerttour, Selfies ohne Blitz, Müll bleibt bei Dir (ja, auch der in der Rückentasche).

 

Ritual: Foto am Ortsschild/Brücke/Portal, dann Flaschen füllen und Gewissen leeren. Wer bereits leidet, nennt es ab jetzt "pilgern". Wer noch frisch ist, nimmt es als Warnung: Das war nur der Vorspann.

 

Ritual:

  • Kalorien nachlegen (Café Drahtesel) im Ort. Öffnungszeiten sind göttliche Fügung, nicht garantiert.

  • Schichtwechsel im Kopf: inneren Mönch einschalten, äusseren Teufel an die Leine.

  • Zeit im Blick: heilig ist nur das Zeitlimit, nicht die Pause.

Segen gibt es gratis, Höhenmeter nicht. Amen. Weiterrollen.

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CP-2 DREIFALTIGKEITSBERG (D)

Die Heilige Dreifaltigkeit des Velosports? Glaube, Liebe, Laktat. Erst glaubst Du, es ist gleich vorbei, dann liebst Du kurz die Aussicht, der Rest ist Laktat. Oben thront die Wallfahrtskirche und ein griechischer Kalorientempel, unten brennen die Waden. Bitte leise im Bereich der Kirche, keine Sprint-Finals im Vorhof und den Abfall in der Rückentasche nicht dem lieben Gott überlassen.

 

Ritual:

  • Beweisphoto am Schild/Kirche/Restaurant/Aussichtskante.

  • Riegel nachlegen.

  • Tief durchatmen, Puls taufen und den inneren Teufel ans kurze Band nehmen.
  • Windjacke zu, Bremsen-Check: die Abfahrt trägt den inoffiziellen Namen "Demut".

  • Zeit im Blick: Halbzeit im Kopf, aber nicht auf dem Tacho.

Merksatz: "Hoch geht es mit Charakter, runter nur mit Hirn." Weiter, Donaukinder. Die Aussicht war gratis, der Rest kostet Beine.

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CP-3 DONAUESCHINGEN (D)

Willkommen an der Donauquelle. Meditativ ist es hier nur im Sinne von: Du redest nicht mehr, weil die Beine verhandeln. Kurz Kultur, kurz Demut, dann weiter. Der Hegaublick wartet schon mit verschränkten Armen.

 

Ritual:

  • Beweisfoto am Quellbrunnen. Hände weg vom Wasser. Symbolik ja, Nachfüllen nein. Einmal tief in die Existenz starren, dann wieder auf den Tacho.

  • Lichter checken, Jacke richten: Nachmittagslicht kann schnell Abend heissen.

  • Kopf sortieren: "Fast geschafft" ist wahr, aber erst nach dem Hegaublick.

  • Müll bleibt weiterhin bei Dir. Auch die winzige Verpackung in der Rückentasche, die Du gerade "aus Versehen" fallen lassen wolltest.

Merksatz: An der Quelle beginnt die Donau und Deine Ausreden versiegen. Weiterrollen.

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CP-4 HEGAUBLICK (D)

Der Name klingt nach Picknickdecke, Blümchentee und Sonntagsspaziergang. In Wahrheit wartet hier Deine finale Prüfung: Die letzte Steigung. Dafür entschädigt der Blick über die Vulkanlandschaft ... fast schon kitschig. Dann ertappst Du Deine innere Stimme, die Dir zuflüstert: "Hegaublick, Du sanfter Teufel, ich komme wieder ... aber heute wartet die Küchenfee auf meinen knurrenden Magen."


Programm & Zeitplan

FREITAG
18:00 Uhr

Öffnung Start-/Zielgelände in BUCH SH

18:00-22:00 Uhr Technische Abnahme & CHECK-IN
ab 19:00 Uhr PASTAPARTY Küchenfee (separate Anmeldung)
SAMSTAG
06:00-07:15 Uhr Frühstücksbuffet à discretion Küchenfee
06:00-07:15 Uhr Technische Abnahme & CHECK-IN
07:15 Uhr START
15:00-22:30 Uhr Nachtessen & Dessert à discretion Küchenfee
20:45 Uhr Spätmöglichste ZIELEINFAHRT (max. 13.5 h)

Marschtabelle

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STRONGER. FASTER. BRAVER. AUDAX.

REISEN
  • CASH: Euro in der TWINT-Wüste empfohlen. Selbst Mönche akzeptieren oft keine Kreditkarte oder gute Ausreden
  • IDENTITÄTSKARTE ODER PASS. Schadet nie. Besonders, wenn Du irgendwo in einem Donauhinterhof stehst und jemand mit Gummistiefeln fragt, was Du hier eigentlich suchst
REIFEN
  • 35 mm empfohlen. Der "feine" Donaugravel ist so harmlos wie eine Klapperschlange im Schlafsack. Wer mit 23mm antritt, verliert nicht nur Luft, sondern pulverisiert auch sein Selbstvertrauen
  • 100 g Schläuche montieren (keine 40 g Märchen)
WASSER & VERPFLEGUNG
  • Entlang der Strecke findest Du zahlreiche Frischwasserbrunnen. Genug, um selbst einen Flusspferd-Brevetfahrer glücklich zu machen
  • Aber Achtung: Kalorientempel sind rar gesät. Zwischen Klöstern, Kuhweiden und Kiesbänken kann der Hunger schnell spirituell werden
  • Genügend Riegel, Carbopulver und mentale Reserve schaden sicher nicht. Oder wie ein alter Donau-Weiser aka Fürst der Finsternis sagen würde: "Wer an der Donau ohne Zucker fährt, wird irgendwann eins mit dem Wasser."

BREVET

FUNKTIONSWEISE

  • Ein PRAXISLEITFADEN um zu verstehen, wie man sich in diesem wahnsinnigen Abenteuer NICHT KOMPLETT verfährt, verirrt oder emotional zerlegt
  • Kurz: GPS einschalten, Checkpoints kennen, Verstand einschalten, Humor behalten

VELO-

FAHRTÜCHTIGKEIT

ÜBERNACHTUNG, PARKPLÄTZE, SEHENSWÜRDIGKEITEN

  • Idealerweise ein beheiztes Zelt mitbringen, damit Du in der Hölle nicht erfrierst
  • GRATIS SCHLAFPLATZ - Träum süss, radle hart! Kostenlose Übernachtung auf dem SART-/ZIELGELÄNDE vor und nach dem Brevet? Ja, bitte! Am Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag könnt Ihr Euch gemütlich ausstrecken, bevor Ihr zu den Sternen radelt oder danach wieder auf die Erde kommt. Aber bitte, liebe DIAbLES RoUGES, fahrt nach dem Brevet nicht übermüdet nach Hause - selbst Superhelden brauchen ihren Schlaf!
  • Tipps & Tricks in der Region
  • Ausreichend Gratisparkplätze im Start- / Zielgelände
WETTER
  • Ein Schutzschild gegen Regen, Wind und mögliche Meteoriten mitbringen
  • LANDI Niederschlagsradar
VELOTRANSPORT
  • Velotransport im Zug (SBB): Für alle, die ihre Reise romantisch verlängern wollen. Oder für jene, die nach dem Brevet beim Anblick des nächsten Anstiegs nur noch sagen: "Nein, einfach nein."
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GRAVEL RANDONNÉE

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Informationen bezüglich:

  • DIAbLES RoUGES bzw. Starter
  • Finaler GPS-Track (.gpx)
  • Höllische Gefahren
  • Streckenperlen
  • Menü Küchenfee

erhalten angemeldete rote Teufel in der DOWNLOAD AREA.

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Chase Horizons, Embrace Adventure

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AUDAX PAPI aka FÜRST DER FINSTERNIS

Ja, auch an der Donau hat er seine Finger im Spiel. Der Fürst der Finsternis, sonst bekannt für nächtliche Brevets, frostige Berge und mentale Zusammenbrüche bei Kilometer 498, hat sich diesmal am Wasser versucht. Er wollte beweisen, dass er auch "sanft" kann. Das Resultat: 200 Kilometer zwischen Poesie und Pedaltritt, vorbei an stillen Auen, Klöstern und Kühen, die Dich mit mehr Urteilskraft anschauen als jeder Psychologe. Die Route? Flach, freundlich ... fast verdächtig. Doch wer den AUDAX Papi kennt, weiss: Wo Ruhe herrscht, lauert die Ironie. Und irgendwo zwischen Dreifaltigkeitsberg und Donauquelle und Dreifaltigkeitsberg flüstert die Déesse: "Er hat es tatsächlich nicht getan."

 

"Ich wollte eine Strecke für Einsteiger. Dass sie am Ende wieder sprechen können, war nicht Teil des Plans."

--- Fürst der Finsternis

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Pedaling to New Heights Together


Wenn die Donau flüstert: "Kehr um!", antwortest Du: "Halte meine Riegel."
--- AUDACHS
"Die Donau ist gnädig. Ich eher nicht."
--- Fürst der Finsternis