207
Kilometer
2'509
Höhenmeter
988m
Höchster Punkt
13.5h
ACP-Zeitlimit
17%
Gravel
| BÄRN TO EXPLORE |
Man startet in der Orangerie Elfenau in Bern. Dort, wo der Duft von gepflegtem Park und frischem Kaffee noch trügerische Ruhe verspricht. Doch wer hier losfährt, weiss: Dies ist kein gemütlicher Sonntagsausflug, sondern eine kleine höfische Prüfung auf zwei Rädern. Der Streckenkomponist, von den Eingeweihten nur ehrfürchtig "der Taliban der Randonneure" genannt, hat keine Route entworfen, sondern ein Glaubensbekenntnis in Asphalt und Schotter gegossen. 17 Prozent Gravel, akribisch dosiert, um Geist und Körper gleichermassen auf Linie zu bringen.
Die Route zieht zuerst aus der Stadt hinaus, über sanfte Hügel in Richtung Gürbetal. Bei Kilometer 39 erhebt sich das erste Juwel des Tages: Schloss Burgistein, trutzig und stolz, als wolle es prüfen, ob man der Reise würdig ist. Danach windet sich der Weg westwärts, über schmale Strässchen und weite Felder, bis man das Schloss Laupen erreicht. Ein Ort, der Geschichte atmet und trotzdem weiss, dass sich heute hier Randonneure statt Ritter beweisen.
Hinter Laupen wartet ein kurzer Abstecher nach Frauenkappelen, dann folgt man dem Flusslauf der Aare: ruhig, glitzernd, fast poetisch. Bis der nächste Checkpoint auftaucht: Schloss Aarberg, dessen mittelalterliche Gassen im Sonnenlicht beinahe mediterran wirken. Danach geht es tiefer ins Herz des Emmentals. Die Strasse steigt, der Takt wird langsamer, der Blick weiter. In Burgdorf schlägt das Herz der Region, ehe bei Schloss Trachselwald die Geschichte der Bauernkriege in den Beinen nachhallt.
Von dort führt der Weg über Wiesen, Wälder und winzige Weiler nach Schloss-Wyl, das letzte Kapitel dieser Schlössertour, wo schon der Duft der Rückkehr in der Luft liegt. Noch ein paar sanfte Kurven, ein letzter Anstieg, und die Route schliesst sich wieder in der Orangerie Elfenau, wo die Reise begann, standesgemäss unter alten Bäumen und mildem Licht.
Es ist ein 200er, der nicht durch Gewalt glänzt, sondern durch Haltung. Jeder Kilometer eine Verneigung vor der Landschaft, jeder Anstieg ein höfisches Duell mit der eigenen Bequemlichkeit. Der Taliban der Randonneure würde sagen: "Wer hier lächelt, hat verstanden." Und der AUDACHS, der irgendwo im Gebüsch auf seine Karotte beisst, nickt nur und murmelt: "Schlösser kann man besichtigen oder erobern. Entscheide Dich."
Am Ende bleibt ein Gefühl, das irgendwo zwischen Adel und Abenteuer liegt. Ein Tag im Sattel, fünf Schlösser, unzählige Geschichten und der stille Stolz, das Königreich Bern auf die einzig richtige Weise erkundet zu haben: mit Staub an den Beinen und einem Lächeln im Gesicht. |
| BREVETSKALA: | |
| Tribut: | |
| Start/Ziel: |
Elfenauweg 94 CH-3006 Bern SCHWEIZ |
| Datum: |
06.06.2026 (Sa) |
| Startzeit: |
07:30 Uhr |
| Pässe: |
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| Reifen: |
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CP-0 START/ZIEL: ORANGERIE ELFENAU, BERN
Ein Ort, der so kultiviert klingt, dass Du beim Eintreten automatisch leiser atmest. Zwischen gepflegtem Rasen, singenden Amseln und dem Duft von Espresso beginnt Dein Abenteuer oder, wie man in Bern sagt, "es längi, aber schön" (aka "es dauert lange, aber es ist schön").
Hier trifft höfische Eleganz auf sportliche Selbstüberschätzung. Du startest frisch, motiviert, vielleicht sogar leicht parfümiert. In wenigen Stunden wirst Du aussehen, als hätte Dich jemand durch ein Fondue gezogen. Aber keine Sorge, die Küchenfee hat Frühstück und Trost vorbereitet. Wenn Du zurückkehrst, bist Du kein anderer Mensch. Nur einer, der jetzt weiss, dass man in der Elfenau nicht nur spazieren kann. Hier beginnt und endet der Wahnsinn mit Stil, Cappuccino und Charakterprüfung.
CP-1 SCHLOSS BURGISTEIN
Hier beginnt das höfische Spiel. Schloss Burgistein thront über dem Gürbetal wie ein Türsteher mit Jahrgang 1600 und fragt jeden Randonneur: "Hast du die Beine geputzt?" Wer hier schon keucht,
möge wissen, das war erst das Vorspiel. Der Taliban der Randonneure nennt diesen Abschnitt "das Aufwärmen für das Leiden in Samt".
Mach Dein Kontrollfoto, richte Deine Krone und tritt weiter. Burgistein verneigt sich nicht vor jedem, aber vielleicht vor Dir.
CP-2 SCHLOSS LAUPEN
Willkommen am Hof von Schloss Laupen. Hier, wo schon im Mittelalter über Mut, Wahnsinn und schlechte Streckenplanung entschieden wurde. Der Taliban der Randonneure nennt diesen Ort "die erste Glaubensprüfung". Wer bis hierher lächelt, hat entweder eine Engelsgeduld oder zu viel Zucker im Blut.
Mach Dein Kontrollfoto. Tu so, als würdest Du die Architektur bewundern und ignoriere die innere Stimme, welche fragt, warum Du das alles freiwillig machst. Die Antwort lautet wie immer: weil es schön weh tut.
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CP-3 SCHLOSS AARBERG
Schloss Aarberg, wo Kopfsteinpflaster und Geschichte gemeinsame Sache machen. Hier fährt man nicht, hier stolpert man stilvoll. Der Taliban der Randonneure nennt das "Charakterbildung auf rutschigem Untergrund".
Zwischen Aare und Altstadt spürt man kurz den Hauch von Süden, denkt an Gelato und bekommt stattdessen Gegenwind. Mach dein Kontrollfoto, bevor Du Dich fragst, ob das hier schon der royale Schmerz oder erst die Vorband war.
CP-4 SCHLOSS TRACHSELWALD
Schloss Trachselwald klingt nach Märchen, war aber einst Gefängnis. Passend also für alle, die sich hier freiwillig einsperren in ihre Pedalrituale. Der Taliban der Randonneure nennt diesen Ort "die Zelle der Erkenntnis". Wenn Du hier ankommst, bist Du offiziell im Hochadel des Leidens. Mach Dein Kontrollfoto, atme durch und geniesse kurz den Blick. Danach geht es weiter, zurück in die Freiheit oder was davon kurz vor dem Ziel noch übrig ist.
CP-5 SCHLOSS-WYL
Schloss-Wyl ist der letzte Akt im höfischen Drama. Wer hier ankommt, riecht schon die Krönung in der Elfenau und ein bisschen nach Angstschweiss. Der Taliban der Randonneure nennt diesen Punkt "den Ritterschlag mit Restpuls". Mach Dein Kontrollfoto mit Haltung: Schultern zurück, Blick stolz, Beine zitternd. Ab hier ist alles Zugabe. Und wenn Du denkst, Du bist am Ende: stimmt. Aber immerhin im Schloss.
| SAMSTAG | |
| 06:00-07:30 Uhr |
Technische Abnahme & CHECK-IN |
| 06:00-07:30 Uhr | |
| 07:30 Uhr | START |
| 21:00 Uhr |
Spätmöglichste ZIELEINFAHRT (max. 13.5 h) |
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STRONGER. FASTER. BRAVER. AUDAX. |
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REIFEN |
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| SCHUHE |
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BREVET
FUNKTIONSWEISE |
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VELO- FAHRTÜCHTIGKEIT |
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ÜBERNACHTUNG und PARKPLÄTZE |
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| WETTER |
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| VELOTRANSPORT | |

Informationen bezüglich:
erhalten angemeldete rote Teufel in der DOWNLOAD AREA.

DER TALIBAN DER RANDONNEURE aka CHRISTIAN F.
Christian F. ist das, was passiert, wenn man Gelassenheit mit einem leichten Hang zum masochistischen Perfektionismus mischt. Die Berner Werte hat er verinnerlicht: äusserlich die Ruhe selbst, innerlich ein Uhrwerk aus Watt, Willenskraft und seltsamer Freude an Schlafmangel. Während andere am Samstag gemütlich "Öpfelchüechli mit Vanillesauce" inhalieren, zieht sich Chrigu zum Zmorge ein 400-km-GPX-File rein. Trocken. Ohne Butter. Ohne Diskussion.
Dank seiner ... nennen wir es "ausgeglichenen Dualität", also zwischen Zen und Zerstörung, ist diese Route kein sadistischer Hügelparcours geworden. Keine vergifteten Törtchen, keine Rampen des Wahnsinns. Stattdessen: ein fairer randonneurischer Charaktertest mit Aussicht, Würde und dezentem Muskelzittern. Man spürt seine Handschrift überall: die sanften Übergänge, die rhythmischen Wellen, diese berührende Kombination aus Schönheit und Schmerz. Es ist fast, als hätte ein Berner Buddha die Strecke entworfen. Nur eben einer, der Koffein statt Karma tankt.
Danke, Chrigu. Ohne Dich wäre es einfach nur ein schöner Tag auf dem Velo. So aber wird es eine Erinnerung, die man auch zehn Jahre später noch spürt. Irgendwo zwischen Herz, Hintern und Himmel.

"Ich kürze nie. Ich verlängere nur das Verständnis."
--- Der Taliban der Randonneure
"Ich bin kein Maskottchen. Ich bin die Stimme Deiner Vernunft. Leider stets zu spät."
--- Der AUDACHS